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Duygu Özer
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Das partizipative Folgeprojekt „Starkes Fundament“ soll das Vertrauen zwischen Polizei und muslimisch gelesenen Menschen stärken. Dazu gab es im letzten Jahr drei Fokusgruppengespräche in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen sowie Baden-Württemberg. Ziel dieser Gespräche war es, Best-Practice Beispiele zu sammeln und Ideen für Begegnungsformate zu entwickeln. Das Besondere daran ist, dass dabei ein partizipativer Ansatz verfolgt wurde, in dem Menschen aus Sicherheitsbehörden sowie aus migrantischen und muslimischen Organisationen sich gemeinsam und auf Augenhöhe einbringen konnten.

Die eigentliche Umsetzung dieser Strategien sowie die Durchführung von (internen wie externen) Veranstaltungsreihen und Begegnungsformaten ist für dieses Jahr vorgesehen. Auch hier bleibt der partizipative Ansatz bestehen.

In diesem Jahr werden die bisherigen drei Standorte um einen weiteren in Kiel (Schleswig-Holstein) erweitert.

Der Förderzeitraum des Folgeprojektes ist 01.01.24 bis 31.12.24

Hier finden Sie den Flyer zum Projekt.

Nach wie vor existiert eine ganze Reihe an Vorurteilen und Skepsis zwischen Sicherheitsbehörden und Menschen aus migrantischen oder muslimischen Communities. Die Gründe für dieses Lagebild sind vielfältig – häufig emotional und nicht selten bedingt durch ganz konkrete negative Erfahrungen auf beiden Seiten.

Wir möchten was aufbauen: Und zwar gegenseitiges Vertrauen. Das kann auf persönlicher Ebene aber nur gelingen, wenn Räume für Begegnung und Kennenlernen entstehen. Diese Räume sind das Fundament für einen nachhaltigen Vertrauensaufbau und können daher nur gemeinsam Hand in Hand errichtet werden.

Entwicklungsphase 2023

Im Rahmen einer Bedarfserhebung wurden 2023 drei Fokusgruppengespräche in Frankfurt (Hessen), Hannover (Niedersachsen) und Stuttgart (Baden-Württemberg) durchgeführt, um über Herausforderungen zu sprechen und Ideen für Begegnungsformate im Jahr 2024 zu sammeln.

Projektziele 2024: Nachhaltig und Strategisch

Die Ziele des Projektes „Starkes Fundament“ bestehen in dem nachhaltigen und belastbaren Vertrauensaufbau zwischen Menschen aus migrantischen wie muslimischen Communities auf der einen Seite und Beamt:innen der Sicherheitsbehörden auf der anderen Seite.

In diesem Jahr werden die Ergebnisse des Vorjahres Anwendung finden. Dabei wird es hauptsächlich um die Planung und Umsetzung der Veranstaltungen und Begegnungsformate in Frankfurt, Stuttgart sowie Hannover gehen. Die Ideen dazu wurden in den jeweiligen Fokusgruppen bereits gesammelt. Zudem werden die bisherigen drei Standorte dieses Jahr um einen weiteren in Kiel (Schleswig-Holstein) erweitert.

Begegnungsformate im Jahr 2024 im Rahmen des Projekts „Starkes Fundament“: Einblick und Ausblick

Das partizipative Folgeprojekt „Starkes Fundament“ soll das Vertrauen zwischen Polizei und muslimisch gelesenen Menschen stärken. Dazu gab es im letzten Jahr drei Fokusgruppengespräche in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen sowie Baden-Württemberg. In diesem Jahr wurden die bisherigen drei Standorte um einen weiteren in Kiel (Schleswig-Holstein) ergänzt. Ziel dieser Gespräche war es, Best-Practice Beispiele zu sammeln und Ideen für Begegnungsformate zu entwickeln. Das Besondere daran ist, dass dabei ein partizipativer Ansatz verfolgt wurde, in dem Menschen aus Sicherheitsbehörden sowie aus migrantischen und muslimischen Organisationen sich gemeinsam und auf Augenhöhe einbringen konnten. Die eigentliche Umsetzung der erarbeiteten Strategien sowie die Durchführung von (internen wie externen) Veranstaltungsreihen und Begegnungsformaten wurden in diese Jahr umgesetzt. Auch hier blieb der partizipative Ansatz bestehen. Im Jahr 2024 wurden dementsprechend eine Vielzahl von Begegnungsformaten durchgeführt, die auf den positiven Dialog zwischen der Polizei und migrantischen Communities abzielen. Diese Formate zeigen nicht nur die Bedeutung dieser Interaktion, sondern verdeutlichen auch den wertvollen Mehrwert, den sie für die Zukunft unserer Gesellschaft bringen.

Übersicht der Veranstaltungen und Erkenntnisse

Schleswig-Holstein

Fokusgruppengespräch in Kiel, 30. März 2024
Der Austausch in Kiel verlief äußerst harmonisch und förderlich, wobei die Teilnehmenden ein starkes Interesse an Verbesserungsmöglichkeiten und einem gegenseitigen Verständnis zeigten. Die Anwendung der World-Café-Methode offenbarte, dass die Zusammenarbeit insgesamt positiv wahrgenommen wird, jedoch besteht der Bedarf, den Aufbau nachhaltiger Kontakte zwischen der Polizei und der Community in Zukunft weiter zu optimieren. Es wurde festgestellt, dass zur Stärkung der Beziehungen sowohl das Problembewusstsein als auch der Austausch unter den Beteiligten intensiviert werden müssen. Um diese Ziele zu erreichen, ist die Durchführung eines kontinuierlichen Folgeprojekts erforderlich.

Panel-Diskussion in Kiel, 8. Oktober 2024
In einer engagierten Diskussion wurden die Herausforderungen und Möglichkeiten nachhaltiger Begegnungsformate zwischen Polizei und migrantischer Community beleuchtet. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit, soziale Strukturen zu berücksichtigen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren zu stärken, um einen langfristigen Dialog zu fördern. Die positiven Rückmeldungen unterstrichen den Wunsch nach einer offenen und kooperativen Gesellschaft.

Hessen

Kunstworkshop in Frankfurt, 21. Juni 2024
In Frankfurt lag der Fokus entsprechend des Standortsbedarfs auf migrantisch und muslimisch gelesenen Kindern und Jugendlichen. Wir haben dort eine innovative Kooperation mit der SeldArt-Kunstgalerie durchgeführt bei der die Teilnehmenden mit Hilfe von Kunst ihre Gedanken zum Thema Polizei verarbeitet haben. Die Vernissage bei der die kreativen Produkte der Kinder und Jugendlichen präsentiert werden wird im November sein und im Rahmen eines Austauschformats werden diese dann gemeinsam mit Vertreter*innen der Polizei analysiert, was eine Plattform für offene Gespräche und Verständnis schafft. Diese Initiative bietet eine hervorragende Gelegenheit für wertvolle Begegnungen und den Abbau von Vorurteilen.

Vernissage und Paneldiskussion im PP Frankfurt, 14. November 2024
Die Ergebnisse aus dem Kunstworkshop sollen in einer Vernissage im PP Frankfurt präsentiert werden. Anschließend sollen die Ergebnisse im Rahmen eines Austauschformats gemeinsam mit Vertreter*innen der Polizei analysiert werden.

Niedersachsen

Polizeiführung und Workshop in Hannover, 19. August 2024
Die Veranstaltung begann mit einer Führung durch die Polizeidirektion Hannover, gefolgt von einem interaktiven Workshop. In diesem Rahmen wurden Themen wie Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus erörtert. Durch den Austausch entstand ein Denkraum, der es den Teilnehmenden ermöglichte, eigene Perspektiven zu teilen und Empathie für die Erfahrungen anderer zu entwickeln. Die Polizeidirektion Hannover hat sich dem Ziel verschrieben, eine inklusive und respektvolle Gesellschaft zu fördern, indem sie Brücken zwischen unterschiedlichen Gemeinschaften schlägt.

Kulinarischer Austausch in Hannover, 3. September 2024
Ein sprachlicher und kulinarischer Austausch lenkte hier den Fokus auf die positiven Effekte kulturelle Vielfalt. Gemeinsame Essensrituale dienten als verbindendes Element und führten zu einem vertieften Verständnis für die Traditionen beider Kulturen. Die intensiven Themen und die Sichtbarmachung kultureller Unterschiede führten zu einem gemeinsamen Bestreben, Stereotype zu hinterfragen und zu reflektieren. Der Fokus lag auf dem Individuum, und die positive Mitwirkung der Teilnehmenden wurde als großer Erfolg gewertet. Insgesamt wurde umfassendes kulturelles Wissen vermittelt, was die Veranstaltung auf individueller Ebene zu einem wertvollen Schritt hin zu einem besseren Vertrauensverhältnis zwischen der Polizei und der migrantischen Community machte.

Escape-Room-Event in Hannover, 23. Oktober 2024
Das Escape-Room-Event bot eine unterhaltsame Plattform, um Barrieren abzubauen und Vertrauen zu fördern. Die niedrigschwellige Natur dieser Aktivität ermöglichte es den Teilnehmenden, in einem entspannten Rahmen direkt miteinander zu interagieren, was zu einem besseren Verständnis und einem offenen Dialog führte.

Baden-Württemberg

Theaterworkshop in Herrenberg, 24. Oktober 2024
Der Theaterworkshop stellte eine weitere Möglichkeit dar, um Vorurteile zu reflektieren und neue Perspektiven einzunehmen. Die kreative Interaktion in einem geschützten Raum förderte das Verständnis für die Herausforderungen und Chancen auf beiden Seiten und zeigte, wie wichtig es ist, in einem freundlichen und unterstützenden Umfeld zu kommunizieren.

Ziele und positive Auswirkungen der Begegnungsformate
Die durchgeführten Veranstaltungen verfolgen mehrere wesentliche Ziele:

  • Fokus auf individueller Ebene: Förderung direkter, persönlicher Begegnungen zwischen Polizei und migrantischer Community.
  • Vertrauensaufbau: Stärkung des positiven Verhältnisses zwischen beiden Seiten.
  • Vorurteilsabbau: Reduzieren von Vorbehalten und Stereotypen durch direkte Interaktionen.
  • Empathie Förderung: Vertiefung des Verständnisses für die Herausforderungen und Erfahrungen beider Seiten.

Fazit und Ausblick
Die Erkenntnisse zeigen, dass solche Formate nicht nur dazu beitragen, Missverständnisse auszuräumen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl fördern und langfristige Beziehungen aufbauen. Zudem unterstützen kreative Ansätze und partizipatorische Formate die Entstehung eines respektvollen Dialogs.

Begegnungsformate sind unerlässlich, um das Verständnis zwischen der Polizei und migrantischen Communities zu fördern. Sie schaffen nicht nur eine Basis für den Austausch von Erfahrungen und Sichtweisen, sondern tragen auch aktiv zur Entstehung eines respektvollen Miteinanders bei. Durch diese kontinuierlichen Interaktionen gewinnen die Teilnehmenden neue Perspektiven und lernen, als Individuen statt als Repräsentant*innen ganzer Gruppen wahrgenommen zu werden.

Dennoch müssen persönliche Begegnungen Hand in Hand mit strukturellen Reformen gehen, um die tief verwurzelten Herausforderungen, wie Rassismus und Diskriminierung innerhalb der Gesamtgesellschaft und somit auch in Sicherheitsbehörden, anzugehen. Der nachhaltige Erfolg dieser Initiativen erfordert sowohl individuelle als auch strukturelle Lösungen, um eine integrative und respektvolle Gesellschaft zu schaffen. Gemeinsam können wir Wege einschlagen, die zu einem faireren und gerechteren Miteinander führen.

Planung restliches Jahr:

  • 14.11. Vernissage und Diskussion im PP Frankfurt
  • Anfang Dezember: Tag der offenen Moschee in BaWü mit Polizeischule und LKA BaWü

Projektförderer