Als Interessenvertretung der türkeistämmigen Menschen ist unser übergeordnetes Ziel, Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen jedweder Herkunft zu gewährleisten. Jedes Kind soll von Kita bis Abitur, auf dem Wege seiner Schulbildung oder dem Studium gleiche Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung, der Qualifizierung und der Förderung seiner Stärken haben.
Die Realität sieht leider mitnichten so aus: Nach wie vor hängt der Bildungserfolg massiv von der sozialen Herkunft der Eltern ab. Wir sehen voller Sorge, dass Kinder aufgrund ihres Nachnamens trotz entsprechender Leistungen nach wie vor deutlich weniger Gymnasialempfehlungen erteilt bekommen – um nur eines von zahlreichen Beispielen zu nennen.
Dem Ziel der Chancengerechtigkeit haben wir uns über zwei Themenschwerpunkte genähert und entsprechende Positionierungen formuliert: Die Förderung von Mehrsprachigkeit und interkultureller Bildung in Schulen und Lösungsansätze zur Bekämpfung von (struktureller) Diskriminierung.
Als Türkische Gemeinde in Deutschland fordern wir daher,
- bundesweite und von Schulen unabhängige Beschwerde- und Beratungsstellen für Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern mit entsprechenden Kompetenzen einzurichten,
- die Dokumentation und wissenschaftliche Ausarbeitung aller Fälle von Diskriminierung im schulischen Kontext,
- die Integration von diskriminierungskritischen Modulen in der Lehramtsausbildung sowie entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte sowie
- die enge Zusammenarbeit der Akteure aus der Community-übergreifenden Zivilgesellschaft und der KMK.