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Staat – Gesellschaft – Religion

Die Türkische Gemeinde in Deutschland vertritt die Interessen von Menschen unterschiedlicher religiöser und weltanschaulicher Zugehörigkeit. In dieser Funktion stellen wir fest, dass die gegenwärtigen Diskurse zu Islam und Muslimen in Deutschland für unsere Mitglieder eine unmittelbare Relevanz besitzen.

Daraus erwächst unsere Verantwortung, Stellung zu religionspolitischen Themen zu beziehen, wobei wir als säkularer Verband unseren primären Beitrag darin sehen, Diskurse auf der gesellschaftspolitischen Ebene zu prägen. Auf der strukturellen Ebene stehen wir ein für Teilhabe am demokratischen Prozess und möchten innermuslimische Debatten voranbringen und begleiten.

Die Türkische Gemeinde bekennt sich zu einem Gesellschaftsentwurf, der auf Toleranz, Freiheit, Partizipation und Gleichberechtigung für alle Bevölkerungsgruppen und auf allen Ebenen aufgebaut ist. Wir verstehen Diversität als positive Ressource und engagieren uns für eine multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft, in der sich alle in Deutschland lebenden Menschen gleichermaßen zugehörig und wohl fühlen können.

Hier geht es zur gesamten Grundsatzposition

In Bezug auf die rechtliche Anerkennung des Islam in Deutschland sowie in Würdigung der vielfältigen muslimischen Lebensrealitäten ergeben sich für die Türkische Gemeinde in Deutschland folgende Grundsatzpositionen:

  • Der Islam genießt wie jede andere Religion den Schutz durch unseren Staat. Es ist schon lange Realität, dass die muslimischen Menschen in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern in einem mehrheitlich nicht-muslimischen Land selbstverständlich zu Bürger*innen geworden sind. Die grundgesetzkonforme Auslegung des Islam ist daher für die überwiegende Zahl der muslimischen Bürger*innen seit Jahrzehnten gelebte Realität.
  • Die Gleichbehandlung von Religionen ist in unserer Verfassung vorgesehen und wir erwarten daher die ehrliche Anstrengung des Staates, eine staatsvertragliche Anerkennung für auf dem Boden der Verfassung stehende muslimische Organisationen zu ermöglichen.
  • Die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Moscheegemeinden ist verfassungsrechtlich garantiert. Aus Sicht der TGD bedeutet dies nicht nur die Unabhängigkeit vom deutschen Staat, sondern auch von ausländischer Einflussnahme. Es müssen Wege und Strukturen gefunden werden, die die politische und finanzielle Eigenständigkeit gewährleisten.
  • Wir begrüßen die weitere Professionalisierung der muslimischen Zivilgesellschaft, zu der auch die muslimischen Verbände gehören. Damit verbunden ist aus Sicht der TGD auch die kritisch-produktive Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit. Die muslimischen Verbände sind Teil unserer Gesellschaft und sollten über dieselben Rechte und Pflichten verfügen wie andere religiöse und zivilgesellschaftliche Organisationen.

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