Skip to main content
Die steuerliche Gleichstellung der Homo-Ehe stößt in CDU-Kreisen teils auf heftigen Widerstand
In der Debatte um die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften meldet sich nun die Türkische Gemeinde zu Wort. Ihr Vorsitzender, Kenan Kolat, zeigt sich solidarisch mit Lesben und Schwulen. Für die Ehe allerdings gelte ein besonderer Schutz.
Auch Muslime unterstützen die Forderung zur vollen Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sagte der „Bild“-Zeitung vom Dienstag: „Wir sind für volle Gleichstellung von Schwulen und Lesben.“ Seine Organisation, die etwa drei Millionen türkischstämmige Menschen in Deutschland vertritt, sei „solidarisch mit homosexuellen Paaren. Man muss aber auch sehen, wie der besondere Schutz von Ehe und Familie im Grundgesetz gewahrt werden kann.“

CDU bleibt bei Nein zur Gelichstellung der Homo-Ehe

Indes hat die CDU-Spitze sich nach der jüngsten Debatte über homosexuelle Partnerschaften klar gegen deren steuerliche Gleichstellung ausgesprochen. Für die Christdemokraten gelte weiter der Parteitagsbeschluss vom Dezember vergangenen Jahres, der einem Ehegattensplitting für schwule und lesbische Paare eine Absage erteilt hatte, sagte Generalsekretär Hermann Gröhe am Montag nach einer Präsidiumssitzung seiner Partei in Berlin. Das Präsidium habe den Parteitagsbeschluss „einmütig“ bekräftigt, sagte Gröhe. Die Regierung werde zwar das jüngste Karlsruher Urteil zum Adoptionrecht eingetragener Partnerschaften umsetzen, die CDU werde aber „weiterem gesetzgeberischem Handlungsbedarf nicht das Wort reden“.

Zahl der homosexuellen Partnerschaften in Deutschland gestiegen

In Deutschland gab es im Jahr 2011 etwa 67 000 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Ihre Zahl ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seit 1996 um rund 29 000 gestiegen. 2011 gab es 27 000 Lebensgemeinschaften von Frauen und 40 000 von Männern. 40 Prozent (27 000) der gleichgeschlechtlichen Paare lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Ihre Quote hat sich seit 2006 (19 Prozent) ungefähr verdoppelt. In den gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften lebten ganz überwiegend keine Kinder (in 63 000 von den rund 67 000). Nur etwa 7000 Kinder, davon 6000 unter 18 Jahren, wohnten bei Elternteilen gleichen Geschlechts – laut Statistik fast nur bei Frauenpaaren.

Die Zahlen beruhen auf dem Mikrozensus 2011. Wegen der geringen Datenbasis und der Freiwilligkeit bei der Angabe zu einer Lebenspartnerin oder einem Lebenspartner dürften sie dem Statistischen Bundesamt zufolge eine Untergrenze darstellen.
frz/AFP/dap

Newsletter abonnieren


zum Newsletter-Archiv

Werden Sie Teil unserer Arbeit!

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende: