Die Türkische Gemeinde in Deutschland ist aufgrund der jüngsten verbalen Eskalation zwischen der türkischen Regierung und Deutschland sowie den Niederlanden sehr beunruhigt.
Die Beleidigungen und verletzenden Aussagen treffen nicht nur die Regierungen, sondern auch die Bevölkerungen und richten einen großen Scherbenhaufen zwischen den Ländern und ihren Menschen an.
Diesen Scherbenhaufen wegzuräumen wird in Zukunft viel Mühe kosten.
Damit die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Heimatländern nicht komplett erschüttern, appellieren wir an die türkische Regierung, Beleidigungen und verletzende Aussagen zu unterlassen, den im internationalen Umgang erforderlichen Respekt zu wahren und die Türkei sowie die türkische Bevölkerung verantwortungsvoll zu repräsentieren.
Der Ansehensverlust, der bereits entstanden ist, ist leider enorm.
Gleichzeitig appellieren wir an die europäischen Politiker, Sachlichkeit zu wahren.
Wir sind der Meinung, dass eine Demokratie Versammlungen von AKP- Ministern und Anhängern aushält.
Das Bundesverfassungsgericht hat kürzlich entschieden, dass ausländische Regierungen keinen Anspruch auf Versammlungen in Deutschland haben, die Kommunen bzw. die Bundesregierung aber über solche Versammlungen entscheiden dürfen und diese folglich auch genehmigt werden können.
Hingegen verbietet das türkische Wahlgesetz einen Wahlkampf im Ausland.
Wir fordern die Regierungen unserer Heimatländer und der Niederlande auf, diese Fakten zu berücksichtigen und die Türken, Deutschtürken bzw. die in Europa lebenden Türken weder als Spielball für Wahlen, noch für das in der Türkei anstehende Referendum über das Präsidialsystem auszunutzen.
Wir fordern einen vernünftigen Umgang miteinander und die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit, der demokratischen Grundsätze, sowie der Meinungs- und Pressefreiheit.
Gökay Sofuoglu, Bundesvorsitzender
Türkische Gemeinde in Deutschland / Almanya Türk Toplumu
Bundesgeschäftsstelle / Genel Merkez