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Pressemitteilung vom 22.03.2021

Internationaler Tag gegen Rassismus – Rassismus wirksam bekämpfen!

Ob Black Lives Matter, MeTwo, ob Hanau oder Halle, ob Netzwerke in der Bundeswehr, der Polizei oder rassistische Äußerungen im Deutschen Bundestag: Wir stellen fest, dass Rassismus leider allgegenwärtig ist. Dabei unterscheiden sich die Definition und das Verständnis von Rassismus jeweils stark bei Menschen, die selbst davon betroffen und bedroht sind, und Menschen, bei denen dies nicht der Fall ist.

In diesen Tagen wird der Bericht des Kabinettsausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus erwartet, der den bereits veröffentlichten 89-Punkte-Maßnahmenkatalog inhaltlich einbetten wird. Da in unserem aktuellen Kabinett (2021 in Deutschland!) keine einzige Person selbst von Rassismus betroffen ist, muss das Ergebnis auf einem Verständnis von Rassismus beruhen, das nicht von eigenen Erfahrungen und eigener Betroffenheit geprägt ist. Viele begrüßenswerte Maßnahmen wurden verabschiedet – aber es bleiben auch maßgebliche Fragen offen wie etwa eine dringend notwendige Definition der verschiedenen Formen von Rassismus, vor allem in institutioneller und struktureller Hinsicht. Dies wird eine effektive Arbeit gegen Rassismus enorm verlangsamen und erschweren.

„Wir müssen endlich bessere Strukturen schaffen. Kabinette und Gremien, die Betroffene und Expert:innen nicht nur bzw. wenn überhaupt beratend einladen, sondern dauerhaft und ernsthaft an den Tisch bringen und auch Entscheidungen treffen lassen“ fordert Gökay Sofuoğlu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland.

Daher möchten wir anlässlich des gestrigen Internationalen Tags gegen Rassismus das Augenmerk auf einen anderen Maßnahmenplan lenken. Die Bundeskonferenz der Migrant*innenorganisationen (BKMO) hat gemeinsam mit einem Rat von Expert*innen die Agenda 2025 für eine rassismusfreie Gesellschaft entwickelt, die über diesen Link und im Anhang zu finden ist. Die Antirassismus-Agenda 2025 der BKMO richtet den Blick nicht nur auf Gewalttaten und absichtsvolles diskriminierendes Verhalten, sondern auch auf Institutionen, Strukturen und rassistische Wissensbestände, die ganz ohne, dass es das rassistische Verhalten Einzelner benötigt, rassistische Ausschlüsse und Diskriminierungen hervorbringen.

„Das Engagement und die Expertise vonseiten der TGD und anderer Migrant:innenorganisationen sind da – dann sollte man sie auch nutzen“, sagt Atila Karabörklü, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland. „Denn das ist der beste Weg, Rassismus langfristig vorzubeugen und Schritt für Schritt in einer rassismusfreieren Gesellschaft zu leben.“


Pressekontakt:

Kaan Bağcı | Telefon: 030 896 83 81 13 | Mobil: 01520 6862206 |Mail: Kaan.Bagci@tgd.de

Die Pressemitteilung als PDF.

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