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Es ist zunächst sehr auffällig, welch begrenzte Stichproben (deutsche – Nichtmuslime: 200, deutsche – Muslime: 200, nicht- deutsche Muslime: 500) für die Studie festgelegt worden sind. Für eine Bevölkerungsgruppe zwischen 3,5 und 4 Millionen Menschen kann eine Auswertung dieses Umfangs nicht repräsentativ sein. Denn zu beachten ist, dass die Gruppe, die Sie auch in den Medien so lautstark hervorgehoben haben – „streng religiös, starke Abneigungen gegenüber dem Westen, tendenzielle Gewaltakzeptanz ohne Integrationstendenz“ – in dieser Arbeit lediglich 25 Personen von 162 umfasst und keinesfalls auf die Gesamtheit geschlossen werden darf.

Für viele stellt sich sicherlich auch die Frage, warum statistisch eindeutig messbare Indikatoren wie Bildung, Freizeitaktivitäten oder politisches Engagement, die in der Integrationsforschung großgeschrieben werden, in dieser Studie weitestgehend unberücksichtigt blieben.

Deshalb ist fraglich, inwieweit eine Studie objektiv sein kann, die auf subjektivem Empfinden der Befragten basiert.

Wir möchten dieser Studie keinen negativen Zweck unterstellen, dennoch ist hervorzuheben, dass diese Freiraum für Fehldeutungen bietet und so das friedliche Zusammenleben von verschiedenen Kulturen und Religionen in unserem Land stark gefährden kann.

Obwohl in der Arbeit deutlich hervorgehoben wird, dass die Fallzahl keinen Rückschluss auf die Gesamtheit geben kann, wurde das in den Medien ganz anders dargestellt und Ihrerseits sogar die Einführung eines Integrationsnachweises gefordert.

Gerade in dieser besonders empfindlichen Zeit, in der wir noch bemüht sind die Wunden des rechtsradikalen Terrors zu heilen, bedauern wir sehr, dass die Realität des Nazi-Terrors vom Innenministerium nicht ernstgenommen wird. Wir dürfen nicht vergessen, dass das jahrelange Bestehen der NSU allein durch die Duldung des Innenministeriums möglich war. Die einseitige Interpretation der Studie kann nun eine neue Angriffsfläche für die rechte Szene bieten, welches nicht gerade produktiv für den Integrationsprozess sein kann.

Besonders hervorheben möchten wir, dass die Integration nur gelingen kann, wenn auch die Mehrheitsgesellschaft für die Aufnahme der Migranten bereit ist.

Deshalb kommt uns allen die Aufgabe zu, unseren persönlichen Beitrag für die positive gemeinschaftliche Entwicklung zu leisten. Alle Menschen in Deutschland sind zur Solidarität gegen jegliche Art von Gewalt und Terror aufgerufen.

Mit ausgezeichneter Hochachtung

Bundesvorstand Young Voice TGD e.V.

Pressekontakt:

Tolga Anlas

Tel.: 0176 240 310 94

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