Berlin, im April 2013
TGD Wissenschaftspreis
Die Türkische Gemeinde in Deutschland vergibt im Jahr 2013 zum ersten Mal den Wissenschaftspreis für überdurchschnittliche Promotionsleistungen. Damit macht die Türkische Gemeinde in Deutschland die Nachwuchsförderung zu ihrem erklärten Anliegen. Der Förderpreis soll in Zukunft jährlich zu jeweils von der Jury vorgeschlagenen Themenbereichen in den folgenden drei Kategorien „Geistes-, Sozial-, Humanwissenschaften“, „Natur- und Technikwissenschaften“ und Deutsch-Türkische Beziehungen“ vergeben werden. Mit den Preisen würdigt die TGD herausragende Doktorarbeiten aus den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland. Der Wissenschaftspreis ist mit je 5.000,00 Euro dotiert.
Mit der Preisvergabe möchte die TGD insbesondere Nachwuchswissenschaftler_innen mit Migrationshintergrund fördern. Die Dissertationen sollten in deutscher, in Ausnahmefällen auch in englischer Sprache geschrieben sein. Bei der Vergabe werden höchste wissenschaftliche Maßstäbe angelegt. Die unten angegebenen Hauptkriterien sind unabdingbare Voraussetzung für den einzureichenden Vorschlag. Zur Entscheidungsfindung können weitere zutreffende Kriterien herangezogen werden. Die Wiedereinreichung von Arbeiten aus Vorjahren ist nicht möglich.
Für das Jahr 2013 werden folgende Forschungsfelder vorgeschlagen:
- Deutsch-Türkische Beziehungen
Themen zu deutsch-türkischen Beziehungen aus historischer, gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Sicht gehören zur Tagesordnung sowohl in Deutschland als auch in der Türkei. Einen wichtigen Aspekt dabei bildet das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Herkunft ohne „Wahrnehmungsfehler“ und die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben.
2. Umwelt-Energie-Rohstoffe
Die Bevölkerungszahl der Welt, und damit eng verbunden der Bedarf an Energie und Rohstoffe steigen weltweit in unaufhaltsamer Geschwindigkeit. Dabei kommt den erneuerbaren und umweltschonenden Energietechniken und der Wiederverwendung der gebrauchten Rohstoffe eine immer zunehmende Bedeutung zu.
3. Gender-Politik
Themen, die sich mit der Genderpolitik und Geschlechtergerechtigkeit in der Gesellschaft auseinandersetzen, bildet das dritte Forschungsfeld für die Preisausschreibung 2013. Die wissenschaftlichen Arbeiten sollen in erster Linie geschlechterspezifische Differenzen in der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe analysieren und sich mit diversen Gleichstellungspolitiken bzw. den Strategien für Chancengerechtigkeit in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft befassen. Zu diesen Bereichen gehören vor allem Bildung, Erwerbsleben, Familie, Religion, Justiz, Medizin, Politik, Medien u.ä.
Die herausragenden Dissertationen, die sich mit dem Inhalt und den unterschiedlichen Aspekten dieser hoch aktuellen Themenfelder beschäftigen, werden aufgefordert, sich für den Wissenschaftspreis zu bewerben.
Voraussetzungen für die Bewerbung / Hauptkriterien:
- Die Dissertation ist an einer deutschen Hochschule oder Forschungseinrichtung entstanden und liegt im Jahr der Preisvergabe nicht länger als zwei Jahre zurück (Datum der Promotionsurkunde).
- Die schriftliche Arbeit und die Gesamtpromotionsleistung stellt eine herausragende Leistung dar. Ausnahmen bedürfen einer besonderen Begründung durch den Vorschlagenden.
- Fächerübergreifende Bedeutung der Dissertation
- Erkenntnisgewinn für die Forschung in der eigenen Fachdisziplin
- Innovation, Originalität und Tiefe der Ergebnisse
- Anwendungsbezug der Arbeit
- Relevanz der Forschungsergebnisse für das Zusammenleben in der
multiethnischen Gesellschaft in Deutschland (bei Sozialwissenschaften) - Vorträge auf bedeutenden Tagungen
- Publikationen in (referierten) Fachzeitschriften oder wichtigen akademischen Fachverlagen
- Einladungen zu Gastaufenthalten an externen Forschungsinstitutionen
- Preisverleihungen durch andere Einrichtungen
Für die Auswahl gelten folgende zusätzliche Kriterien:
Auswahlverfahren
Vorschlagsberechtigt sind sowohl die Verfasser_innen der Arbeiten selbst, als auch betreuende Professor_innen, sowie die wissenschaftlichen Leiter_innen der Forschungsinstitute.
Die Vorschläge sind bis zum 30. November 2013 bei der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Wissenschaftspreis, Obentrautstr. 72, 10963 Berlin einzureichen.
Um ein qualifiziertes Urteil der Mitglieder des Auswahlgremiums zu ermöglichen, sind dem Vorschlag beizufügen:
- Ein Exemplar der Dissertation
- Tabellarischer Lebenslauf und Publikationsverzeichnis
- Eine maximal dreiseitige Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Dissertation, in der die Bedeutung der Arbeit dargestellt wird. Diese Zusammenfassung muss auch für Fachleute außerhalb des engeren Fachgebietes verständlich sein
- Eine Begründung für den Vorschlag und ein Empfehlungsschreiben
- Diplom- und Dissertationszeugnis
Über die eingereichten Arbeiten entscheidet eine Jury, die aus sieben Mitgliedern besteht (s.u.). Für die fachdisziplinäre Begutachtung können punktuell zusätzliche Fachvertreter mit einbezogen werden. Aus den eingehenden Vorschlägen wählt die Jury jeweils eine Dissertation in den oben angegebenen Forschungsfeldern aus. Sie kann die Kandidaten zu einer mündlichen Präsentation einladen.
Der Preis wird im Dezember 2013 im Rahmen eines Festaktes verliehen. Preisträger_innen werden der Öffentlichkeit in geeigneter Weise bekannt gemacht.
Auswahlgremium:
Prof. Dr.-Ing. Aylâ Neusel, Berlin/Kassel
Prof. Dr. Ünsal Yalçın, Bochum
Prof. Dr. Süheyla Schroeder, Berlin
Prof. Dr. Dr. h.c. Muharrem Satır, Tübingen/Berlin
Dr. Nermin Soman Satır, Berlin
Dr. Cebel Küçükkaraca, Kiel
Dr. Can Zeyrek, Braunschweig
Die Auswahl wird mindestens sechs Wochen vor der Verleihung erfolgen.