Der Vorsitzende Gökay Sofuoğlu (TGD): „Die Argumentation bemüht immer wieder den Mythos einer Gesellschaft, in der die gesellschaftliche Mobilität bzw. der Erfolg alleine von der individuellen Leistung und Bereitschaft eines jeden einzelnen abhängt. Misserfolg gilt dementsprechend als selbstverschuldet. Es braucht nicht viel um diese Mythen zu widerlegen. Im Bildungsbereich zeigen z.B. die PISA-Studien, dass der Bildungserfolg von SchülerInnen unmittelbar von der sozialen Herkunft abhängt. Darüber hinaus weisen MigrationsforscherInnen seit Jahren auf die strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt hin.“
Gerade in parlamentarischen Demokratien hängt der Erfolg bzw. Misserfolg von Kandidaturen innerhalb der Parteien allerdings von dem sozialen Statuts der Personen ab. Eine Quote könnte somit helfen, den Weg hin zu einer Einwanderungsgesellschaft zu gestalten. Die Leugnung der fehlenden Repräsentation versperrt diesen Weg.
Der Vorsitzende Gökay Sofuoğlu (TGD): „Das tragische an der Diskussion um die Quote ist, dass ihre Gegner*innen keine alternativen Vorschläge haben, wie das Repräsentationsdefizit zu beheben wäre. Es bedarf neuer Formen des politischen Handelns und die Veränderungen von Strukturen. Sicher ist die Quote kein Allheilmittel, aber sie kann helfen, dass Repräsentationsdefizit kurzfristig auszugleichen, damit das Deutschland von Heute endlich eingebunden wird in die Gestaltung des Deutschlands von Morgen.“
Die Gestaltung einer Einwanderungsgesellschaft ist eine Herausforderung, die nur durch gemeinsame Anstrengungen sinnvoll bewältigt werden kann. Wenn Behörden und Parteien eine Repräsentation ohne Quoten hinbekommen, wäre das wünschenswert. Bei den Frauen hat das nicht funktioniert und die sind nicht mal eine Minderheit! Wir haben einen Vorschlag gemacht, was die Debatte jetzt braucht, sind alternative Vorschläge.
über die Quote für Menschen mit Migrationshintergrund in Parteien und
sta
atlichen Behörden. Unsere Forderungen nach einer Quote basiert auf der
Erfahrung,
dass
die
Gleichstellungspolitik
für
Menschen
mit
Migrationshintergrund (analog zu der Gleichstellung von Frauen) ohne Quoten
nur schleppend verläuft.